Brauchtumsgruppe Tonstecher und G'sälzhafnerin

Wissenswertes über die Fasnet - Begriffserklärungen

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Nach Karneval heißt es „Fleisch, lebe wohl“

In älteren Lexika wird der Ursprung des Worts Karneval auf den lateinischen Begriff carrus navalis zurückgeführt, der eine wörtliche Übersetzung des griechischen Ausdrucks für „Schiffswagen" ist, mit denen die Griechen Umzüge zum Winterende veranstalteten. Heutige Sprachwissenschaftler führen den Begriff aber auf das lateinische carne vale (dicere) (dem Fleisch Lebewohl sagen) zurück.
Fest steht: Für die katholische Kirche beginnt nach der Karnevalszeit am Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern, während derer die Gläubigen auf Fleisch verzichten sollen. Die Dauer der Fastenzeit nach dem Karneval lehnt sich an das 40 Tage andauernde Fasten und Beten Jesu in der Wüste an.
Die Reformation Martin Luthers hat übrigens die vorösterliche Fastenzeit für die evangelische Kirche abgeschafft.

Rosenmontag – der Höhepunkt der „tollen Tage“

Der Rosenmontag ist im rheinischen Karneval der Höhepunkt der Karnevalszeit. An diesem Tag findet der lang erwartete Rosenmontagszug statt. Er fällt auf den Montag 48 Tage vor dem Ostersonntag. Aber wie kommt dieser Tag eigentlich zu seinem Namen? Mit den Rosen, die gelegentlich von den Karnevalswagen geworfen werden, hat er jedenfalls nichts zu tun. Seine Ursprünge liegen vielmehr in jener Zeit vor beinahe 200 Jahren, in der sich Europa gerade von den Armeen Napoleons befreit hatte. Wie vieles andere musste nun auch der von den Franzosen unterdrückte Karneval neu organisiert werden. Dazu gründete sich in Köln 1822 das „Festordnende Comitee", das am Montag nach dem vierten Fastensonntag tagte, der auch als „Rosensonntag" bekannt ist. So wurde der Tag danach eben einfach zum „Rosenmontag".

Fastnacht, Fas(e)nacht, Fas(t)elabend, Fasching

Die Herkunft der Benennung des Tages vor Aschermittwoch ist nicht unumstritten. Es gibt sehr unterschiedliche Erklärungen für diese Bezeichnung.
Im Mittelhochdeutschen gab es schon um das 13. Jahrhundert das Wort vastnacht, das darauf hindeutet, dass in der Nacht dieses Tages die Fastenzeit beginnt. Während viele Sprachforscher aber auch Fasnacht, Fasenacht und die vielen regionalen Varianten auf dieses Wort zurückführen, gibt es dazu auch Erklärungen, die das Wort faseln heranziehen, was einerseits „gedeihen, fruchtbar sein", aber auch „Unsinn reden" bedeuten kann. Hieraus werden jeweils Hinweise auf die Austreibung des Winters oder auf die Narretei an diesem Tag abgeleitet.
Das Wort Fasching stammt dagegen von vaschanc (auch vaschang) ab, was auf den letzten Ausschank alkoholischer Getränke vor Beginn der Fastenzeit hindeutet.

Woher kommt die Asche für den Aschermittwoch?

Der Aschermittwoch ist der Beginn der katholischen Fastenzeit. Im 11. Jahrhundert begann der Ritus, die Gläubigen zum Zeichen der Buße in Kreuzform mit Asche zu bestreuen oder ihnen ein Aschekreuz auf die Stirn zu zeichnen.
Die Asche dazu wird seit einer Vorschrift aus dem 12. Jahrhundert aus Palmzweigen des Vorjahres gewonnen. Dafür sammelt man die Palmgebinde, die am Palmsonntag, dem letzten Sonntag vor Ostern, geweiht wurden und verbrennt sie.
Der Ritus soll an die Vergänglichkeit des Menschen erinnern. Aus diesem Grund spricht der Priester bei der Vergabe: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst" (Gen 3,19). Der Aschermittwoch ist ein strenger Fasten- und Abstinenztag.